Titelbild_Palmsonntag

Spaniens Tradition am Palmsonntag: Was steckt hinter den eingewickelten Dattelpalmen?

Eine Vielzahl von eingewickelten Palmwedeln prägt das Erscheinungsbild der spanischen Landschaft und sorgt bei zahlreichen Touristen für fragende Gesichter. Dieser Blogbeitrag verrät Ihnen die wichtigsten Informationen, sodass Sie in Ihrem nächsten Spanienurlaub Ihre Familie und Freunde über die eingewickelten Palmen aufklären können. Auch in Deutschland wird dieser Tag mit einigen Traditionen gefeiert.

Was wird Palmsonntag gefeiert?

Das Einwickeln der Palmwedel ist auf den Palmsonntag zurückzuführen: An diesem christlichen Feiertag wird an den Einzug Jesu in Jerusalem gedacht, wo das Volk mit großer Freude seine Ankunft erwartete und auf den Weg zur Stadt zahlreiche Palmwedel legte. Zur damaligen Zeit galten Palmwedel als heiliges Symbol und wurden als Sinnbild für den Sieg, die Unabhängigkeit und das Leben geschätzt. Um die besondere Bedeutung dieses christlichen Feiertages hervorzubringen, greift das spanische Volk heutzutage nicht nur auf normale Palmwedel zurück, sondern sie gedenken mit weißen Palmwedeln an das feierliche Ereignis.

Wann ist Palmsonntag?

Der Palmsonntag wird an dem letzten Sonntag vor Ostern gefeiert. Mit dem Ende des Tages beginnt im Christentum die Karwoche, die auch als stille Woche bezeichnet wird. In diesem Jahr fällt der Palmsonntag auf den 02.04. und viele Christen (römisch-katholisch und orthodox) nehmen an diesem Tag Palmenzweige mit zum Gottesdienst. Da echte Palmwedel eher selten in Deutschland zu finden sind, werden als Ersatz gerne Buchsbaumzweige oder andere heimische Pflanzen wie Weidekätzchen oder Birkenzweige verwendet. Diese werden gerne mit bunten Bändern, Ostereiern oder Fastenbrezeln verziert.

Wie wird Palmsonntag gefeiert?

Die katholische Kirche segnet vor dem Gottesdienst Palm- und Ölzweige mit Weihwasser. In der Regel bringen die Gemeindemitglieder bereits die verzierten Palm- oder Buchsbaumwedel schon mit zum Gottesdienst. Im Anschluss wird das Evangelium vom Leiden und Sterben Christi gelesen.

Spanische Palmsonntags- Tradition

Zur Gewinnung der weißen Palmwedel wird grundsätzlich die echte Dattelpalme (lat. Phoenix dactylifera) als „Mutterpflanze“ verwendet. Zwischen Dezember und Juni werden die äußeren Palmwedel kegelförmig zusammengebunden, sodass der obere Teil der Wedel offen bleibt. Somit kann das Sonnenlicht die Inneren Blätter des zusammengebundenen Gebildes nicht erreichen. Aufgrund des Lichtmangels nehmen die jungen, innenliegenden Palmwedel einen hellen Ton an. Zum Binden und Fixieren der langen Palmwedel werden häufig Kunststoffleinen verwendet. Zwischen neun und zwölf Monaten muss man sich gedulden, bis sich die Palmwedel mit einer weißen Färbung präsentieren können. Um ein besonders gutes Ergebnis zu erzielen, können die noch freiliegenden Spitzen der Palmwedel von April bis August mit einer kapuzenähnlichen Abdeckung aus Palmenblättern eingepackt werden. Somit kann gewährleistet werden, dass auch die oberen Blattspitzen der innenliegenden Palmwedel keine grüne Färbung annehmen.

Palmsonntag_01

Ab September bis zum Vortag des Palmensonntages werden die Kunststoffleinen und die Abdeckungen entfernt und die hellen Palmwedel können abgeschnitten werden. Diese nun weißen und flexiblen Wedel eignen sich hervorragend zum Flechten von kunstvollen Gebilden. Neben der traditionellen Flechttechnik werden die Palmblätter vor allem von Kindern mit bunten Schleifen und Süßigkeiten geschmückt, bevor sich die Familie zur feierlichen Andacht versammelt. In der Kirche werden die Zweige in das Weihwasserbecken getaucht um anschließend als gesegnetes Zierelement im Haus oder auf dem Balkon aufgehängt zu werden.

Die weißen Palmzweige haben sich zu einem unverzichtbaren Element der Feierlichkeiten an Palmsonntag entwickelt und erinnern jedes Jahr an den Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem. Somit erweist sich die echte Dattelpalme in Spanien als wichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens!

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