Blog_Pflanzenschutz_Teil1

Der Pflanzenschutz: Das richtige Maß an zielgerichteter und umweltbewusster Wirkung

Die klimatische Veränderung

Die globale Erwärmung beeinflusst auch die Population und Verbreitung von Schadorganismen. Schädlinge die bisher in kühlen Regionen wie bei uns in Mitteleuropa gar nicht oder nur wenig vorkamen, gelingt es jetzt sich auszubreiten. Besonders die wärmeliebenden, heimischen Arten entwickeln durch den Anstieg der Durchschnittstemperatur höhere Populationen. In warmen Sommern steigt die Vermehrungsrate und durch längere Vegetationszeiten können viele Insekten mehrere Generationen bilden. Die milden Winter begünstigen ihr Überleben und die erhöhte Trockenheit im Sommer schwächt zudem die befallenen Pflanzen und macht sie anfälliger für Schädlinge. Durch den weltweiten Handel werden immer neue Arten eingeschleppt.

Die natürliche Schädlingsvorbeugung

Im Kampf gegen die zahlreichen Pflanzenplagen sind ein aufmerksames Auge sowie die natürliche Schädlingsprophylaxe besonders wichtig. Handeln Sie erst, wenn Ihre Pflanze bereits in Massen von Schädlingen befallen ist, dann ist es häufig schon zu spät. Vorbeugend helfen die richtige Pflege sowie eine regelmäßige Kontrolle, besonders bei gefährdeten Pflanzen. Zur Pflege gehört ein abgestimmtes Substrat, der passende Standort, bedarfsgerechte Wassergabe, ausgewogene Düngung sowie der richtige Winterschutz. Denn eine gesunde, vitale Pflanze kommt auch mit Schädlingen zurecht und kann leichter wieder von ihnen befreit werden. In unserem Betrieb setzen wir deshalb vorrangig auf einen vorbeugenden, biologischen Pflanzenschutz, zum Beispiel mit Gelbtafeln und dem Einsatz von Nützlingen. Bei unseren regelmäßigen Kontrollen werden zudem entdeckte, vereinzelte Schädlinge per Hand von der Pflanze abgesammelt. Lesen Sie in einem unserer nächsten Blog-Beiträge mehr zu den Themen biologischer und physikalischer Pflanzenschutz. 

Der chemische Pflanzenschutz mit Insektiziden

Insektizide sind chemische Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide), die im Pflanzen- und Vorratsschutz zur Abtötung von Schad-Insekten und deren Larvenstadien eingesetzt werden. Aufgrund des höheren Schädlingsdrucks werden Insektizide besonders in tropischen und subtropischen Ländern eingesetzt. Die unterschiedlichen chemischen Verbindungen greifen dabei an verschiedenen Stellen des Stoffwechsels der Insekten an. Die Aufnahme des jeweiligen Wirkstoffes erfolgt durch die Atemwege (Atemgifte), den Magen-Darm-Trakt (Fraßgifte) oder durch Berührung (Kontaktgifte) der Insekten. Schnelle Abhilfe schafft Kontaktgift, das direkt auf die Schädlinge gesprüht wird oder die Begasung mit Atemgift. Bei Fraßgiften werden hingegen Köder ausgestreut, die erst nach mehrfacher Einnahme wirken. Ziel ist es, dass die vergiftete Nahrung, zum Beispiel von Ameisen, bis in deren Nester getragen wird. Weiterhin unterscheidet man noch die systemischen Insektizide. Diese Gifte verteilen sich in den Pflanzenzellen und töten die in der Pflanze lebenden sowie die saugenden und beißenden Insekten ab. In unserem Online-Shop unter der Kategorie Zubehör finden Sie eine große Auswahl wirksamer Pflanzenschutzmittel.

Da Insektizide häufig nur langsam abgebaut werden, führen sie zu einer Belastung der Umwelt. Chemische Pflanzenschutzmittel sollte deshalb überlegt und vorsichtig verwendet werden. Nach der Behandlung mit Pestiziden muss zudem eine Karenzzeit eingehalten werden, in der sich die Konzentrationen schädlicher Stoffe abbauen. Dies ist besonders bei Obstpflanzen, Gemüse, Getreide usw. wichtig. Neben den synthetisch hergestellten Insektiziden gibt es auch natürliche Wirkstoffe, die zum Beispiel auf der Basis von Pilzen oder Bakterien gewonnen werden.

Die Schädlinge erkennen und bekämpfen

Schädlinge lassen sich generell in drei Gruppen einteilen: Stechend-saugende Insekten wie die Schildläuse, Zikaden und Mücken, beißende Insekten wie die Larven von Rüsselkäfern und Spinntiere wie Milben und Zecken. Im Folgenden sind einige der bei uns verbreitetsten Schad-Insekten und woran Sie sie erkennen, für Sie aufgelistet. Die hier beschriebenen Bekämpfungsempfehlungen wurden von unserem Partner Neudorff (www.neudorff.de) so ausgewählt, dass sie ein größtmögliches Maß an Wirkung und Umweltschonung gewährleisten.    

Blattläuse: Blätter deformiert, gerollt oder gekräuselt. An den Blattunterseiten und an den Triebspitzen gelbe, grüne, schwarze oder andersfarbige, länglich-ovale Tiere, die oft in Kolonien auftreten. Im Sommer kommen auch geflügelte Tiere vor. Befallene Pflanzenteile oft klebrig und auf der Blattoberseite mit schwarzem Rußtau besiedelt. Oberseitig weiße Blattlaushüllen erkennbar, die durch Häutung der Insekten entstehen. Bei starkem Befall vergilben die Blätter und können absterben. Überwinterung als Ei an Gehölzen. Vorbeugende Maßnahme: Nützlinge im Garten fördern. Bekämpfung: Mit Neudosan AF Neu Blattlausfrei spritzen. Bei starkem Befall Spruzit SchädlingsSpray, Neem Plus Schädlingsfrei oder Spruzit AF Schädlingsfrei einsetzen. Im Gewächshaus und Blumenfenster ist der Einsatz von Nützlingen möglich.

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Bild: Neudorff

Sackschildläuse: Auf Trieben und Blättern 3-7 mm große Tiere. Sackschildläuse sind weiß gefärbt, mit braunem Kopfschild. Tiere schädigen die Pflanzen durch Saugen und Verschmutzung mit klebrigem Honigtau. Saugtätigkeit wird auch im Winter oftmals fortgesetzt. Vorbeugende Maßnahme: Stark befallene Triebe abschneiden und vernichten. Bekämpfung: Beim Schwellen der Knospen Austriebsbehandlung mit Promanal Neu Austriebsspritzmittel. Sackschildläuse an Ziersträuchern im Freiland werden bei der Bekämpfung saugender Insekten mit Spruzit Schädlingsfrei oder Spruzit AF Schädlingsfrei mit erfasst.

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Bild: Neudorff

Schildläuse: An Trieben und Blättern und Blattstielen 1-3 mm große, ovale bis rundliche Schildchen. Die Farbe ist gelb bis braun. Die Pflanze ist durch Ausscheidungen der Schädlinge klebrig. Vorbeugende Maßnahme: Befallene Pflanzen isoliert stellen, da junge Schildläuse mobil sind. Bekämpfung: An hartlaubigen Pflanzen Spritzung mit Spruzit SchädlingsSpray, Spruzit AF Schädlingsfrei oder Promanal AF Neu Schild- und Wolllausfrei. Empfindliche oder weichlaubige Pflanzen nur mit Spruzit AF Schädlingsfrei oder Spruzit SchädlingsSpray behandeln. Bei Befall die Pflanzen gründlich blattober- und unterseits benetzen.

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Bild: Neudorff

Thripse: 1 mm große, längliche gelbliche oder schwarzbraune Insekten, sie sind oft quergestreift. Es bilden sich zuerst punktförmige, später großflächige silbrige Flecken auf den Blättern, oft mit schwarzen Kottröpfchen an den Blattunterseiten. Vorbeugende Maßnahme: Warme, trockene Heizungsluft möglichst vermeiden, Pflanzen häufiger mit Wasser besprühen. Bekämpfung: Bei Anfangsbefall Einsatz von Nützlingen (CC-Florfliegen-Larven). Bei starkem Befall Spritzung mit Spruzit SchädlingsSpray, Neem Plus Schädlingsfrei oder Spruzit AF Schädlingsfrei.

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Bild: Neudorff

Wanzen: Durchlöcherte und/oder verkrüppelte Blätter oder Blüten. Schaden wird verursacht durch 4-7 mm große Wanzen, die an den jungen Knospen saugen. Beim Entfalten der Blätter werden Schäden sichtbar. Aus den Einstichstellen werden durch das Blattwachstum größere Löcher. Die Wanzen selbst leben sehr versteckt und sind nur selten sichtbar. Vorbeugende Maßnahme: Gefährdete Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Bekämpfung: Spritzung mit Spruzit SchädlingsSpray ab Auftreten der ersten Wanzen bzw. Schadsymptome. Am besten morgens spritzen, Behandlung nach einigen Tagen wiederholen.

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Bild: Neudorff

Weiße Fliege: Blattunterseits etwa 2 mm große, weiße Tiere, die bei Berührung leicht auffliegen, sowie weißlich bis transparente, bewegungsunfähige Larven. Bei starkem Befall klebriger Honigtau auf den Blattoberseiten mit schwarzem Pilzbelag. Blätter können vergilben, welken und absterben. Vorbeugende Maßnahme: In geschlossenen Räumen Gelbtafeln aufhängen oder Gelb-Sticker in die Topferde stecken. Bekämpfung: Mit Spruzit SchädlingsSpray, Spruzit AF Schädlingsfrei, Neem Plus Schädlingsfrei oder Neudosan Neu Blattlausfrei spritzen. Bei Anfangsbefall in geschlossenen Räumen Nützlinge (Schlupfwespen) einsetzen.

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Bild: Neudorff

Woll- und Schmierläuse: Weiße, watteartige 2-4 mm lange Tiere, besonders blattunterseits und in den Blattachseln. Die Pflanze wird durch Ausscheidungen der Schädlinge klebrig. Bei sehr starkem Befall siedeln sich schwarze Rußtaupilze auf den Blättern an. Vorbeugende Maßnahme: Befallene Pflanzen isoliert stellen, da junge Wollläuse sehr mobil sind. Bekämpfung: Bei Anfangsbefall Einsatz von Nützlingen (CM-Australische Marienkäfer). Bei starkem Befall Spritzung mit Spruzit SchädlingsSpray, Spruzit AF Schädlingsfrei, Neem Plus Schädlingsfrei oder Promanal AF Neu Schild- und Wolllausfrei.

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Bild: Neudorff

Zikaden: Oberseitig gelblich-weiße Sprenkelung, beginnend von den Blattadern her. Unterseitig gelblich-grüne Insekten. Fortbewegung durch weite Sprünge. Bekämpfung: Die Pflanzen mit Spruzit Schädlingsfrei oder Neudosan Neu Blattlausfrei behandeln. Dabei die Blattunterseiten mit erfassen.

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Bild: Neudorff

Die praktische Neudorff App

Die richtige Diagnose ist die Voraussetzung für eine zielgerichtete und erfolgreiche Bekämpfung der Schädlinge. Mit der Pflanzendoktor App unseres Partners Neudorff erkennen Sie sofort, womit Ihre Pflanze befallen ist. Die App mit ihren detaillierten Fotos der Schadbilder, macht Ihnen die Diagnose einfach und Sie erhalten direkt Tipps zur Bekämpfung des Schaderregers sowie zur umweltschonenden Vorbeugung. Falls Sie sich trotzdem nicht sicher sind, um welches Problem es sich handelt, dann können Sie ein Foto Ihrer eigenen befallenen Pflanze machen und direkt an die Fachberater von Neudorff schicken. Die erfahrenen Gartenbau-Ingenieure helfen Ihnen gerne weiter.

 

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