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Trauermücken bekämpfen - alle Infos rund um das Thema Vorbeugung und Bekämpfung der Schädlinge

Trauermücken sind nicht nur lästig, sondern schaden auch Ihren Pflanzen. Die kleinen schwarzen Fliegen sollten  schnellsten von Ihnen bekämpft werden. Damit sich die Schädlinge nicht in Ihrer Wohnung ausbreiten, haben wir für Sie ein paar einfache und wirksame Tipps, sodass Ihre grünen Lieblinge bald wieder frei von Trauermücken sind.

Was sind Trauermücken?

Sie hatten mit Sicherheit schon diesen Moment, in dem Sie Ihre Pflanzen gegossen haben und plötzlich ein Schwarm kleiner, schwarzer Fliegen aus dem Pflanzentopf emporstieg. Vermutlich handelte es sich dabei um Trauermücken, die es sich in dem Substrat gemütlich gemacht haben. In vielen Fällen stecken die Larven oder Eier der Trauermücken schon zum Zeitpunkt des Kaufs in der Erde Ihrer Pflanze. Auf diese Weise gelangen die Schädlinge schnell in Ihre vier Wände und verbreiten sich leider ziemlich schnell.

Die gute Nachricht ist, die Schädlinge sind für den Menschen zwar ein Störfaktor doch vollkommen ungefährlich. Im Gegensatz zu der artverwandten Stechmücke, stechen die Trauermücken nicht. In dauerhaft feuchter Erde und anderen Substraten mit einem hohen Anteil an organischem Humus, fühlen sich der Schädling besonders wohl. Die Trauermücke oder auch Sciaridae, ist in vielen Teilen von Europa verbreitet und sind in freier Natur sehr wichtig für das Ökosystem. Sie sind dafür zuständig organisches Material zu zersetzen und halten sich besonders häufig in Mooren, Wäldern oder Gärten auf.

Allgemeines über Trauermücken

Die Trauermücke hat ihren Namen aufgrund ihrer schwarzen Färbung und wird bis zu 7 mm groß. Anders als die bekannte Stechmücke haben diese Schädlinge einen vergleichsweisen schmalen Kopf und dunkel gefärbte Flügel. Einige die weiblichen Exemplare von bestimmten Arten sind flügellos und verbleiben die meiste Zeit an einem Ort. Charakteristisch sind auch die langen, dünnen Beine und Fühler, welche die Trauermücken deutlich von Fruchtfliegen unterscheiden. Die Larven haben ebenfalls einen schlanken Körper und sind gräulich gefärbt. Man erkennt diese auch an der dunkelgrauen bis schwarzen Kopfkapsel.

Steckbrief Trauermücke

  Trauermücke
Aussehen schwarze Fliegen
Lieblingsort Erde
Indizien / Anzeichen Fliegenschwarm steigt auf
Symptome Pflanze verliert an Kraft

Ursachen Trauermückenbefall

Wie bereits erwähnt, fühlen sich Trauermücken von feuchten, humusreichen Substraten angezogen und setzen bis zu 300 Eier in den Boden. Es kann sein, dass sich die Larven bereits beim Kauf der Pflanze in der Erde befinden oder Trauermücken von außen durch das Fenster kommen und es sich in der Erde Ihres Exoten gemütlich machen. Da die meisten tropischen Pflanzen ein feuchtes nähstoffreiches Substrat bevorzugen, haben die Trauermückenlarven dort einen idealen Nährboden. Die Larven schlüpfen bereits nach kurzer Zeit aus ihren Eiern und verpuppen sich nach ca. 2 Wochen. Nur 5 Tage später befreien sich die ersten Trauermücken aus ihrem Kokon und besiedeln die obere Erdschicht.

In einem trockenen Boden würden die Larven sterben. Wir empfehlen Ihnen jedoch Ihre Pflanze nicht austrocken zu lassen, da es einmal Ihrem tropischen Liebling schaden würde und aktivere Larven bei Wassermangel auf die zarten Wurzeln Ihrer Pflanze zurückgreifen und diese anfressen.

Trauermücken vorbeugen

1. Hochwertige Erde verwenden

Damit Sie gar nicht erst Probleme mit den nervigen, kleinen Fliegen bekommen sollten Sie von Beginn an hochwertige Erde verwenden. Mit der Nutzung von hochwertiger Pflanzenerde vermeiden Sie das Einschleppen der Eier und Larven. Hierbei sollten sie ebenfalls die richtige Lagerung beachten, sodass sich nach dem Kauf keine Traumücken einnisten können. Verschließen Sie das Paket oder den Sack und achten Sie darauf, dass keine Löcher oder Beschädigungen einen Eingang für die Schädlinge bieten.

Hinweis

Wenn Sie Erde aus Ihrem eigenen Kompost verwenden, sollten Sie das Substrat vorher auf ein Backblech legen und im Ofen bei ca. 200 Grad für 20 Minuten erhitzen. Bei dieser Temperatur können die Larven nicht überleben und Ihre Erde ist von Schädlingen befreit.

2. Oberfläche abschirmen

Um zu verhindern, dass sich Trauermücken in Ihrer Pflanze einnisten, können Sie die oberste Substratschicht mit Kieselsteinen oder etwas Sand bedecken. Die Schädlinge können so nicht zur Erde hindurchschlüpfen und haben keine Chance ihre Eier abzulegen. Alternativ ist es auch möglich eine Strumpfhose über den Topf spannen. Das dichtgewebte Nylon lässt keine Fliegen hindurch. Diese Variante sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, bietet jedoch einen hervorragenden Schutz.

Anzeichen für einen Trauermückenbefall

Dass Ihre Lieblinge von Trauermücken befallen sind, können Sie selbstverständlich daran erkennen, dass nach dem Gießen viele schwarze Fliegen aufsteigen. Es gibt jedoch auch andere Hinweise die zeigen, dass die schädlichen Larven der Trauermücken die Pflanze angreifen:

      • Gräuliche Larven im Substrat
      • Angefressene Pflanzenwurzeln (besonders an den zarten Wurzeln)
      • Die Pflanze wächst deutlich langsamer
      • Anzeichen, dass die Pflanze eingeht
      • Verfärbungen der Blätter
      • Fäulnis im Bereich der Triebe
      • Aufsteigen von Fliegen beim Gießen

Trauermücken bekämpfen

Bevor Sie zu verschiedenen Maßnahmen greifen, um die Trauermücken loszuwerden, sollten Sie zu allererst die befallene Pflanze von Ihren anderen Lieblingen isolieren, damit der Befall nicht auf diese überschlägt und die Trauermücke sich ungehindert vermehren kann. Am besten Sie stellen die Pflanze nach draußen, falls sie es von den Bedingungen her verträgt oder platzieren sie in einem anderen Raum.

3 Hausmittel gegen Trauermücken

1. Essig-Falle

Da man Essig heutzutage in jedem Haushalt findet, kann dieser schnelle Abhilfe schaffen bei dem Befall von Trauermücken. Für den Bau einer Deckelfalle benötigen Sie einen Becher, Essig und etwas Klarsichtfolie. Füllen Sie den Becher mit Essig und spannen Sie anschließend Folie über dessen Öffnung. In die Abdeckung stechen Sie mehrere Löcher. Die Mücken krabbeln nun durch die Löcher hinein und finden nicht mehr heraus.

2. Kalter Kaffee und Kaffeesatz

Im Gegensatz zu uns Menschen verzichten die Trauermücken lieber auf Koffein. Es ist daher sehr effektiv, wenn Sie in einer 50:50 Mischung Wasser und kalten Kaffee vermengen und damit Ihre Pflanzen gießen. Die Trauermücken auf dem Substrat suchen schnell das Weite und die Larven in der Erde werden in ihrer Entwicklung gestoppt und sterben ab.

Damit die geflohenen Trauermücken sich nicht erneut bei Ihrem Exoten niederlassen, können Sie abgekühlten und getrockneten Kaffeesatz auf die oberste Schicht des Substrats streuen. Der Kaffeesatz bildet eine Schutzschicht, die verhindert, dass die weiblichen Trauermücken erneut Eier in die Erde setzen können, und macht den Ort für ausgewachsenen Trauermücken ungemütlich. Die Anwendung sollten Sie alle 3 Tage wiederholen, da das Koffein mit der Zeit verfliegt und erneuert werden muss. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass der Kaffeesatz tatsächlich getrocknet ist, da sich sonst leicht Schimmel auf der Erdschicht bildet.

3. Backpulver

Wer Schädlinge schon mal mit Hausmitteln bekämpft hat, der hat Backpulver sicher schon als echt Wundermittel wahrgenommen. Bestreuen Sie das Substrat der befallenen Pflanze ein wenig mit Backpulver und befeuchten Sie dieses anschließen. Das Triebmittel sickert in die Erde und sorgt dafür, dass die Larven eingehen.

Gelb-Sticker oder Gelbtafeln

Eine sinvolle Ergänzung zu jedem Hausmittel sind Gelb-Sticker und Gelbtafeln. Die Pappkärtchen sind überzogen mit einem klebrigen Leim und locken aufgrund ihrer leuchtendgelben Färbung die Schädlinge an. Die adulten, fliegenden Mücken bleiben an den Tafeln haften und kommen nicht mehr los. Die Anwendung ist äußerst simpel, da Sie lediglich die Sticker oder Gelbtafeln in das Substrat Ihres tropischen Lieblings stecken müssen und der Rest erledigt sich von allein. Bei größeren Töpfen bietet sich an, direkt zwei Gelbsticker anzubringen. Darüber hinaus empfehlen wir, all Ihre Pflanzen mit den gelben Tafeln zu versehen, um zu vermeiden, dass die Trauermücken zu einem anderen Standort umsiedeln. Da diese Methode nur die ausgewachsenen Trauermücken bekämpft und nicht die Larven in der Erde, ist es sinnvoll die Gelbtafeln mit einer weiteren Anwendung zu kombinieren. Dafür bieten sich die bereits genannten Hausmittel an oder auch Nematoden.

Trauermücken mit Nematoden bekämpfen

Nematoden

Bei Nematoden (Steinernema feltiae) handelt es sich um mikroskopisch kleine Würmer, die für das bloße Auge nicht sichtbar sind. Sie sind nicht gefährlich für den Menschen und können daher unbedenklich verwendet werden. In der Regel können Sie die Nematoden in einem Substrat kaufen und dieses dann dem Gießwasser beimischen. Sobald sie in der Erde Ihrer tropischen Zimmerpflanze sind, setzen sich die SF- Nematoden an die Larven der Trauermücken und sondern ein Bakterium ab, welche die Larven zersetzt. Da es sich bei den kleinen Würmern um Parasiten handelt, die sich einen Wirt suchen um von diesem zu zehren, überleben sie nur so lange bis alle Larven vernichtet sind. Die bereits verpuppten Larven können nicht mehr befallen werden und entwickeln sich noch zu ausgewachsenen Trauermücken. Aus diesem Grund ist es notwendig auch die Gelbtafeln anzubringen.

Fleischfressende Pflanzen gegen Trauermücken

Fettkraut (Pinguicula vulgaris)

Eine weitere Möglichkeit die Trauermücken zu bekämpfen bietet das pflegeleichte Fettkraut. Die Blattoberseite dieser fleischfressenden Pflanze befinden sich kleinen Tentakeln die eine klebende, süßliche Flüssigkeit absondern. Die Trauermücken werden von dem Geruchangezogen und bleiben, ähnlich wie bei den Gelbtafeln an der klebrigen Masse haften. Sobald das Fettkraut Beute gefangen hat, werden von Drüsen aktiviert, die einen Verdauungssaft abgeben und das Blatt rollt sich ein, um die Trauermücke zu verdauen. Neben dem funktionalen Aspekt, macht die fleischfressende Pflanze auch optisch etwas her. Sie verfügt über kräftig grüne Blattrosette, die sich im Sommer leicht rötlich verfärbt. Platzieren Sie das Fettkraut idealerweise in direkter Nähe zu Ihren anderen Zimmerpflanzen. Auf diese Weise kann die Pinguicula vulgaris bereits vorbeugend Trauermücken einfangen, die sich auf den Weg zu Ihren Pflanzen machen oder die aus dem Substrat geschlüpften Fliegen aufnehmen, bevor sie sich weiterverbreiten. Das Fettkraut bietet eine hervorragende, biologische Alternative, die Trauermücken loszuwerden. Wichtig ist jedoch auch beide dieser Methode, noch zusätzlich etwas gegen die Eier und Larven im Inneren der Erde zu unternehmen.

Trauermücken chemisch bekämpfen

Spruzit TrauermückenFrei

Sollten die bereits genannten Methoden keine Wirkung zeigen und Sie bekommen den Trauermückenbefall einfach nicht in den Griff, können Sie auch zu chemischen Mitteln greifen. Wir empfehlen Ihnen das Gießmittel Spruzit TrauermückenFrei. Das flüssige Konzentrat enthält den Wirkstoff Azadirachtin und wird mit Wasser verdünnt. Danach gießen Sie die Mischung auf das Substrat Ihrer Pflanze und schon nach kurzer Zeit, wird der Fraßstopp der Trauermückenlarven einsetzen. Innerhalb kurzer Zeit werden die Larven sterben und die bereits geschlüpften Trauermücken nach 3 bis 5 Tagen verschwinden, da ihre Lebenszeit nur von kurzer Dauer ist.

Sollten Sie Probleme mit weiteren Schädlingen haben, die Ihren Pflanze Schaden zufügen, empfehlen wir Ihnen unsere Blogartikel über Schildläuse, Thripse und Wollläuse. Hier finden Sie alle wichtigen Tipps, um Ihre exotischen Lieblinge zu schützen.

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