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Die Eisheiligen 2023 – Alles was Sie über die Bauernregeln wissen müssen

Pflanzenfreunde sollten die Eisheiligen besonders im Auge behalten. Eine regelmäßig wiederkehrende Kältewelle kann für viele Pflanzen böse enden. Darum möchten wir Sie hier informieren, was es genau mit den Eisheiligen auf sich hat und welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten.

Der Frühling hat bereits begonnen und die Tage werden wieder wärmer und länger. Verlockende Voraussetzungen, um einige Ihrer exotischen und mediterranen Pflanzen nach draußen zu holen und mit ihnen die ersten Sonnenstrahlen zu teilen. Doch aufgepasst! Es könnte Mitte Mai nochmal ziemlich kalt werden. Das besagt zumindest die Bauernregel der 5 Eisheiligen und ein Blick in den Kalender verrät uns, Mamertus, Pankratius und Co. stehen bereits wieder vor der Tür. Auch wenn viele mediterrane und tropische Pflanzen für den Außenbereich geeignet sind, kann dieser Frost auch Ihren Exoten auch schaden.

Wer sind die Eisheiligen

Laut der altertümlichen Bauernregel finden im Mai nochmal die letzten frostigen Nächte statt und das, obwohl wir uns vorher bereits Wochen zuvor an frühlingshaften Temperaturen erfreuen konnten. Die Bauernregel basiert jedoch nicht nur auf Erfahrungen aus vergangener Zeit, sondern es gibt auch eine wissenschaftliche Erklärung. Meteorologen sprechen bei solchen Wetterphänomenen von Singularitäten, eine wiederkehrende Wetterlage die zu einem ähnlichen Zeitpunkt oder innerhalb eines Zeitraums auftritt.

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Wie heißen die 5 Eisheiligen?

Die Eisheiligen werden regional unterschiedlich genannt und tragen daher auch die Bezeichnungen: Gestrenge Herren, Eismänner oder Maifröste. Sie finden im Zeitraum vom 11. bis zum 15. Mai statt und machen den Pflanzen mit ihren frostigen Temperaturen manchmal ziemlich zu schaffen. Benannt wurden die 5 Tage der Eisheiligen nach Bischöfen und Märtyrern aus dem 4. und 5. Jahrhundert.

Wann sind die Eisheiligen?

  • 11. Mai: Mamertus (Bischof der kath. Kirche in Vienne)
  • 12. Mai: Pankratius (römischer Märtyrer der christlichen Kirche)
  • 13. Mai: Servatius (vermutlich Bischof von Tongeren)
  • 14. Mai Bonifatius (sizilischer Bischof)
  • 15. Mai: (kalte) Sophie (frühchristliche Märtyrerin)

Wie entstehen die Eisheiligen und der Kälteeinbruch?

Der winterliche Kälteeinbruch Mitten im Frühling lässt sich folgendermaßen erklären: Meteorologen konnten feststellen, dass die Temperaturen auf dem europäischen Festland bereits im Frühling ziemlich hoch sind und sich dadurch der gesamte Kontinent stark erwärmt. Mit dieser schnellen Erwärmung kann das angrenzende Meer nicht mithalten. Das Wasser heizt sich deutlich langsamer auf und es kommt zu einem starken Temperaturgefälle zwischen Festland und Meer. Daraus resultiert ein Tiefdruckgebiet und die warmen und kalten Luftmassen verschieben sich. Die Nordwinde sorgen für einen Wärmeverlust und kalte Winde aus den Polarregionen ziehen auf das europäische Festland. Auf diese Weise entstehen die kalten Temperaturen im Mai und bringen nochmal frostige Nächte mit sich, bevor dann langsam der Sommer beginnt.

Wichtig: Da der kalte Wind im Norden von Deutschland früher eintrifft, sinken die Temperaturen dort auch früher als in südlichen Regionen. Mamertus, Pankratius und Servatius zählen daher schon in den nördlichen Regionen zu den Eisheiligen, während Bonifatius und die kalte Sophie im Süden und Südosten die kalten Tage sind.

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Wetterprognose an den Eisheiligen 2023

Aktuell macht es den Anschein, dass es Mitte Mai nochmal kalt wird. Zwar steigen die Temperaturen langsam und Anfang Mai werden wir auch deutlich mehr von der Sonne profitieren können, doch erste Prognosen sagen, dass der traditionelle Kälteeinbruch am 11. Mai stattfinden wird. Wie sich das Wetter genau verhält können Wetterexperten noch nicht genau sage, daher wird es Anfang Mai hier nochmal ein kleines Update geben.

Expertentipps von unseren Gärtnerinnen und Gärtnern

Schneller Frostschutz bevor die Eisheiligen kommen!

Wir haben für Sie unsere hauseigenen Gärtnerinnen und Gärtner befragt und möchten Ihnen die Expertentipps für den schnellen Frostschutz direkt weiterleiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihre liebevoll gepflegten Pflanzen vor dem Frost schützen können.

Vorab wird natürlich empfohlen, den Winterschutz bis nach den Eisheiligen oder sogar bis Ende Mai beizubehalten. Wenn möglich, stellen Sie Ihre Kübelpflanzen zurück in das Winterquartier. Sollten Sie jedoch bereits den Winterschutz entfernt haben oder der Aufwand, die Pflanze reinzuholen zu groß sein, haben wir hier 3 schnelle Frostschutz Tipps für Sie:

1. Decke oder Vlies

Eine schnelle Abhilfe verschaffen einfache Decken, die Sie, bevor der Frost eintrifft, Ihren Pflanzenlieblingen überwerfen können. Verwenden Sie, um beispielsweise eine Palme auf den Frost vorzubereiten, ein Leinentuch, ein Thermo-Vlies oder eine übrig gebliebene Umzugsdecke. Binden Sie die Wedel der Palme zusammen und umwickeln Sie die Pflanze von der Krone bis über den Stamm mit der Decke. Bei einigen Palmen, die aus dem Mittelmeerraum stammen, ist ein Winterschutz erst notwendig, sobald die kalten Temperaturen über mehrere Tage verlaufen. Achten Sie daher auf den Wetterbericht, wie lange die Kälteperiode der Eisheiligen tatsächlich anhält.

2. Hauswand

Kübelpflanzen sollten Sie bei dem plötzlichen Wintereinbruch nah zusammenstellen und an die Hauswand rücken. Auf dieser Weise sind Ihre Pflanzen weniger den kalten Witterungsverhältnissen ausgesetzt und bekommen nicht so viel Nässe ab. Darüber hinaus, strahlt die Wand noch etwas Wärme aus, wenn zuvor die Sonne geschienen hat und.

3.Laub und Mulch

Eine gute und schnelle Lösung gegen Frost bietet ebenfalls Laub oder Mulch. Bedecken Sie den Fuß Ihres exotischen Lieblings mit einer dicken Mulchschicht. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Wurzeln der Pflanze vom Frost einen Schaden davonträgt. Befindet sich die Pflanze im Kübel, können Sie diese ergänzend auf eine Kokosmatte stellen, um Ihren Exoten von dem frostigen Boden zu isolieren.

Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Lösung für kurzen, kalten Zeitraum darstellt. Wenn Ihre Exoten für einen längeren Zeitabschnitt frostigen Temperaturen ausgesetzt sind, empfehlen wir Ihnen den üblichen Winterschutz über die Eisheiligen hinaus beizubehalten oder sogar bis Ende Mai.

Alle weiteren Tipps und Möglichkeiten für den Winterschutz im Außenbereich finden Sie in unserem Blogartikel.

Wie erkenne ich Frostschäden?

Ob Ihre liebevoll gepflegte Pflanze eventuell doch einen Frostschaden abbekommen hat, erkennen Sie daran, dass die Blätter oder Blattspitzen sich bräunlich verfärben. Sie werden schlaff und hängen herunter. Bei einigen Palmen wie beispielsweise der Hanfpalme, ist eine solche Verfärbung meistens unbedenklich. Solange nur einige Blätter betroffen sind, kann sich die Pflanze problemlos davon erholen. Ist jedoch das obere Ende, das Palmenherz, von der Kälte beschädigt worden, wird sich Ihre exotische Pflanze nur schwerlich davon erholen. Sie können nun abwarten und Daumen drücken, dass Sie eine starke Palme besitzen.

Die Eisheilige und der Klimawandel

Da der Klimawandel mittlerweile deutlich spürbarer geworden ist und eine daraus resultierende globale Erderwärmung stattfindet, stellt sich die Frage: Welche Auswirkung hat das auf die Eisheiligen? In Statistiken der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik der letzten Jahre lässt sich beobachten, dass die Temperatureinbrüche trotz weltweiter Erderwärmung immer noch vorkommen. Allerdings konnte man auch feststellen, dass die frostigen Temperaturen nicht mehr zwingend auf die Eisheiligen fallen, sondern auch mal Anfang oder Ende Mai auftreten. Es lohnt sich daher für Pflanzenfreunde definitiv, die Wetteraufzeichnung im gesamten Mai im Blick zu behalten.

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So merken Sie sich die Eisheiligen

Da die Eisheiligen für die heutige Zeit eher ungewöhnliche Namen haben, geben wir Ihnen noch zwei Bauernregel mit, damit Sie sich die Namen besser merken können

„Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz."

„Pflanze nie vor der Kalten Sophie.“

Vor allem gilt: Markieren Sie sich die Eisheiligen im Kalender, damit der Wintereinbruch Sie und Ihre Pflanzen nicht unerwartet trifft.

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